Gleißenbachstraße 2, 81929 München – Johanneskirchen
Die alte Dorfkirche
St. Johannes, eigentlich St. Johann Baptist, ist eine alte Dorfkirche am Hagebuttenplatz/ Ecke Gleißenbachstraße in München-Johanneskirchen, deren Anfänge auf das frühe 9. Jahrhundert zurückgehen. Seit den 1970er Jahren war sie der Pfarrei St. Thomas angegliedert, nun ist sie Teil unseres Pfarrverbandes. Der ursprünglich romanische Bau erhielt von Ignaz Günther seine Rokokoausstattung samt Hochaltar. Die Kirche gilt als kunstgeschichtliches Kleinod und ist eine beliebte Hochzeitskirche. Im Jahr 2015 feierte sie ihren 1200. Geburtstag.
Anlässlich dieses Geburtstages wurde eine Chronik erstellt: Chronik der Kirche „St. Johannes der Täufer“ in Johanneskirchen
Die Kirche ist nur zu den Gottesdiensten geöffnet.
Stimmen aus der Gemeinde
In unserem Pfarrbrief „miteinander“ (Ausgabe 3/2013) haben im Rahmen einer Gemeindeumfrage verschiedene Personen St. Johannes aus ihrer jeweils sehr individuellen Perspektive porträtiert.
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„Verborgen hinter hohen Mauern“
Sieht man die Kirche St. Johann Baptist, so ist der erste Eindruck von der hohen Ringmauer geprägt. Die nach außen verbauten Stützen lassen immer noch den Eindruck einer Wehranlage zu und sind für mich ein Sinnbild, dass die Kirche wehrhaft sein muss. Auch der im Verhältnis zum Kirchenraum große quadratische Turm unterstützt dieses Erscheinungsbild. Betritt man aber die Kirchenanlage durch das Tor, so ist man von der Ruhe und Natürlichkeit des Friedhofs beeindruckt. Den Kirchenraum zu beschreiben ist eigentlich nicht möglich, man sollte ihn erfahren und auf sich wirken lassen.
Mir persönlich bedeutet die Kirche sehr viel, da ich hier jedes Jahr die Besinnlichkeit zu Weihnachten finde und ich diese Wärme und Heimlichkeit erfahren darf. Durch die Möglichkeit, in dieser wunderschönen Kirche mit einer Saitenmusik ein Konzert spielen zu dürfen, ist mir die Kirche immer näher gekommen. Kerzenlicht und stille Musik sind ausreichend, um hier die innere Ruhe zu finden. In der ständigen Diskussion über die Erneuerung der Kirche muss es immer noch Orte geben, die unveränderbare Zeitzeugen der Kirche sind und diese Ruhe ausstrahlen. Und so empfinde ich St. Johann Baptist.
Zum Ende meiner Gedanken fällt es mir eigentlich schwer, die Kirche mit einer Wehranlage verglichen zu haben. Nein, eigentlich bin ich sehr froh um die Mauer. Denn sie ist ein wichtiges Element in der Ganzheitlichkeit von St. Johann Baptist. Derjenige, der den Weg in die Kirche sucht, wird ihn finden und belohnt werden.
(Herbert Kreuzer. St. Johannes – Grimbaldi Stubnmusi)
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„Johanneskirche – stets einen Besuch wert“
Als ich 1963 bei einem ersten Spaziergang mit meiner Familie die Johanneskirche erblickte, war ich erstaunt und begeistert über diese Entdeckung am Rande einer Großstadt. Eine Kirche, ein ummauerter Friedhof, ganz im Gegensatz zu den übermächtigen Kirchen der Stadt und zu den riesigen, fast anonymen städtischen Friedhöfen.
Hier kann sich der Besucher sammeln und zur Andacht finden.
Ich interessierte mich für die Geschichte und erfuhr, dass es sich um eine der ältesten Kirchen der Diözese handelt, die als Prunkstück einen Hochaltar mit Figuren aus der Schule von Ignaz Günther besitzt. Wenn ich heute das Friedhofstor durchschreite, empfängt mich eine wohltuende, erholsame Stille. Man könnte den Eindruck haben, hier haben die Toten wirklich ihre Ruhe und ihren Frieden, den wir ihnen so oft wünschen. Die schützende Friedhofsmauer trägt dazu bei.
Es gibt viele Erinnerungen an Ereignisse, z.B. die Glockenweihe, die Entrümpelung des Kirchenspeichers oder die Bestattung unseres ersten Pfarrers. Auch die Gottesdienste erinnern mich an meine Kinder- und Jugendzeit; man möchte gerne noch einmal Ministrant sein. Bewahren wir uns alle unsere Erinnerungen und schätzen wir dieses Kleinod.
(Philipp Müller, St. Johannes)
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„Eine Einladung für Frühaufsteher“
Seit Ende 1965 in München, „entdeckte“ ich in den späteren 1970er Jahren St. Thomas, die Johanneskirche und Pfarrer Sußbauer und besuchte immer häufiger Gottesdienste in den beiden Kirchen. Während der moderne, klare, offene Raum von St. Thomas das Gefühl von Freiheit und Weite vermittelt, gewährt das wesentlich kleinere Gebäude der Johanneskirche heimatliche Geborgenheit und lädt ein zu stiller Andacht. In der Gestaltung des Hochaltares sind zwei Stilrichtungen miteinander verbunden. Im Gemälde der Taufe Christi durch Johannes Baptist, den Patron der Kirche, wirkt der gefühlvolle Stil des frühen 19. Jahrhunderts. In der barocken Gestaltung des gesamten Altares, vor allem der Eltern des Täufers Zacharias und Elisabeth, erkennen wir die künstlerische Ausdruckskraft
eines Ignaz Günther, der vor allem in der Hinwendung der Elisabeth zur Taufszene mit ehrfürchtig gefalteten Händen die religiöse Ausrichtung des gesamten Raumes zusammenfasst.
Aber es ist auch noch anderes zu nennen, was mich immer wieder in diesen Raum einlädt: Die frühe Zeit der sonntäglichen Eucharistiefeier (8:30 Uhr), die mir Frühaufsteher den Beginn des Sonntages, ja der Woche, mit wohlklingenden Glocken einläutet; die Lage der Kirche inmitten eines kleinen Friedhofs, auf dem sich die Gebete der Lebenden und der Verstorbenen, der Menschen dieser und der anderen Welt, miteinander verbinden, als ob die scheinbar unüberwindliche Grenze zwischen Diesseits und Jenseits aufgehoben wäre. Wie viele Besucher dieses Friedhofs vereinen sich mit den hier Ruhenden zu einem stillen Gebet, bevor sie die Kirche betreten!
Nicht zuletzt verdient auch noch ein in diesem Gotteshaus befindliches Juwel Erwähnung, das den Aufenthalt in der Johanneskirche beim Gottesdienst zu einem musikalischen Erlebnis werden lässt: eine historische Orgel mit einem Manual ohne Pedal, die in diesem geschichtsträchtigen Raum bereits ihre eigene Geschichte hat. Glücklich der Organist, der auf diesem Instrument spielen und so den Gottesdienst mitgestalten darf! Seit der erst unter Pfarrer Stratmann erfolgten Ergänzung des Altarraumes durch einen schlichten Tisch steht die Johanneskirche als ein Ort, der die Messfeier auch dem Volk zugewandt ermöglicht, hinter St. Thomas nicht mehr zurück.
(Franz Tinnefeld, St. Johannes)
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„Ein Kirchlein am Wegrand“
Die Johanneskirche: ein kleines Kirchlein, das am Wegrand steht, in das man reinschaut, wenn man vorbeikommt und ein kurzes Gebet spricht. Das waren die ersten Eindrücke von der Johanneskirche, als wir vor vielen Jahren nach Oberföhring gezogen sind und die Gegend erkundet haben. Für uns ist St. Thomas der Ort, zu dem wir zum Gottesdienst gehen, Spiritualität und lebendige Kirchengemeinschaft erleben. Im Sommer, wenn wir z.B. in die Berge fahren wollen, besuchen wir manchmal den Gottesdienst in der Johanneskirche, da dort die Messe sehr früh stattfindet. Dort fühlen wir uns dann aber eher wie Besucher von außerhalb, vielleicht, weil die Kirche so klein und die Sitzplätze so begrenzt sind. Erinnerungen an die Sonntagsgottesdienste in der Kindheit auf dem Dorf tauchen auf, wo jeder „Einheimische“ seinen Stammplatz in der Bank hatte.
St. Johannes besuchen wir jedoch immer wieder gerne im Rahmen der Kirchenmusik, wenn dort Konzerte stattfinden und sich alte, geistliche Musik mit dem barocken Kirchenraum in wunderbarer Harmonie verbinden.
Ein Konzert in der Johanneskirche ist immer ein Genuss, dem auch die unbequemen Kirchenbänke keinen Abbruch tun können. In diesem kleinen Kirchenraum kommt man der Musik so nahe wie kaum sonst irgendwo.
Und noch eine Erinnerung an die Johanneskirche. Als unsere heute erwachsenen Kinder noch ministrierten, war der frühe Sonntagsdienst in der Johanneskirche ein nicht so beliebter Termin nach einer langen Samstagnacht. Nicht zuletzt mögen wir den kleinen, geborgenen Friedhof rund um die Johanneskirche. Und gerne begrüßen wir beim Eintreten unseren Pfarrer Sußbauer, der gleich am Eingang eine würdige Ruhestätte gefunden hat.
(Anton und Kornelia Ritter, St. Thomas)
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„Ein liebevoll gepflegtes Kirchlein“
Ich muß gestehen: Mein Bild von der Johanneskirche ist sehr mager, da ich schon sehr lange nicht mehr drin war. Die Gottesdienstzeit am Sonntagfrüh bereits um 8:30 Uhr ist nicht so mein Ding. Durch meinen Schichtdienst bin ich froh, wenn ich morgens noch etwas liegenbleiben kann. Aber wenn ich daran vorbei fahre, freue ich mich jedesmal, dass dieses hübsche und vor allem so liebevoll gepflegte Kirchlein dort steht. Auf dem Friedhof sind einige mir bekannte ehemalige Werkvolk- und KAB-Mitglieder aus Johanneskirchen begraben, bei deren Beerdigung ich vor Jahren dabei war, und wenn ich etwas Zeit habe, gehe ich noch heute zu deren Gräbern. Diese Umfrage ist für mich eine gute Erinnerung, auch dieses Kirchlein wieder einmal zu besuchen.
(Ursula Jürgensonn, St. Lorenz)
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„St. Johannes – Ländliche Idylle in der Großstadt“
Ich wollte nie in einer großen Stadt wie München leben, aber wie das Leben so spielt, zog ich „der Liebe wegen“ doch hierher. Als ich dann so nach und nach mit meinem Mann die Gegend erkundete, war ich überrascht, wie herrlich ländlich es noch im alten Johanneskirchen war. Ganz besonders begeisterte mich die kleine Johanneskirche mit ihrer alten Kirchhofmauer und dem Friedhof direkt neben der Kirche. Im Innern dieser Kirche schien mir die Zeit stillgestanden zu sein – alles war so, wie man es aus Beschreibungen und von alten Bildern vergangener Zeiten kennt. Ich fühlte mich sogleich wohl hier, wusste ich doch, dass ich nicht in einer anonymen und alles gleichmachenden Stadt gelandet war, sondern dass ich hier durchaus auch meine geistige Heimat finden konnte.
Als ich eines Abends im Jahr 1994 von einem wichtigen Arzt-Termin kam – ich hatte soeben erfahren, dass unser Kind putzmunter zur Welt kommen würde – waren mein Mann und ich so glücklich, dass wir ganz spontan beschlossen, uns in der Kirche St. Johannes zu bedanken. Dass an diesem Abend hier ein Gottesdienst stattfand, machte diesen Tag für uns noch schöner und bedeutender.
Obwohl ich mich inzwischen in St. Thomas zu Hause fühle, wird die kleine alte Kirche St. Johannes immer einen besonderen Stellenwert behalten.
(Gabriele Schumm, St. Thomas)
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„Die Johanneskirche – Ein besuchenswertes Kleinod“
Die Dorfkirche St. Johannes mitten im alten Ortskern von Johanneskirchen ist sowohl wegen der dort gefeierten Gottesdienste und der gelegentlichen Musikveranstaltungen als auch zu bloßen Besichtigungszwecken stets einen Besuch wert. Der in seinen Anfängen auf das frühe 9. Jahrhundert zurückgehende, ursprünglich romanische Bau erhielt von Ignaz Günther seine herrliche Rokokoausstattung samt Hochaltar und wird gerne für kirchliche Trauungen genutzt.
Der Wehrturm erzählt von früheren, gefährlichen Zeiten. In dem kleinen Friedhof, der die Kirche umgibt, hat der unvergessene Gründungspfarrer der Pfarrei St. Thomas Wilfried Sußbauer seine letzte Ruhestätte gefunden. Aus dem Gebiet von Johanneskirchen östlich der Bahnlinie stammten bereits früher und stammen immer noch viele unentbehrliche Stützen der Pfarrei St. Thomas. Ihnen sei für die viele und erfolgreiche ehrenamtliche Tätigkeit für die Pfarrei sehr herzlich gedankt.
(Manfred Schmid, St. Thomas)