Klausurtag der Pfarrgemeinderäte St. Thomas und St. Lorenz am 6.4.2019
„Ich träume von einer Gemeinde, in der Willkommen gelebt wird und sehe … „
Mit dieser Frage sind wir eingestiegen, als wir uns einen Samstag weiter mit dem Themenbereich „Willkommen“ beschäftigt haben. Vorher hatte uns das Vorbereitungsteam schon mit den Herzen oben im Bild wirklich herzlich willkommen geheißen.
Die Geschichte von Zachäus, zu dem Jesus sagt: „Komm schnell herunter vom Baum! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.“ kennen wir alle. Bildlich dargestellt sagt sie uns doch wieder Neues.
Zu verschieden Aspekten rund um „Willkommen“ haben wir viele Gesprächsrunden gehabt und versucht Kategorien zu bilden und dann erste konkrete Schritte anzustoßen – und auch beim gemeinsamen Essen, zu dem jeder etwas mitgebracht hatte, hat uns das Thema nicht losgelassen.
Aus zwei persönlichen Zusammenfassungen vom Klausurtag von Teilnehmern wird klar, wie zentral das Thema ist, aber auch wie behutsam man es umsetzten muss:
„Am Einkehrtag haben wir uns gefragt, wann wir uns willkommen gefühlt haben. Es war interessant, zu hören, was für den Einzelnen dabei wichtig ist. Für mich war es das Gefühl, bei einem Besuch in den Alltag der anderen Familie integriert und auch z.B. ins Kochen eingebunden zu werden, ein Teil der Lebenswirklichkeit der anderen zu werden.
Dass zum „Sich-willkommen-fühlen“ z.B. in der Pfarrei auch auf den ersten Blick so banale Dinge wie offene, nicht klemmende Türen und eine gute Beschilderung zum Zurechtfinden gehören, war mir anfangs nicht so klar. Beeindruckt hat mich auch das Rollenspiel, in dem klar wurde, dass „Willkommen-heißen“ den anderen nicht überrollen darf, sondern aufmerksam wahrnehmen muss, was der andere braucht, sei es Information, sei es ein grüßendes Kopfnicken oder ein Lächeln. Es wäre schön, wenn wir so offen auf andere zugehen könnten, wie Jesus es bei Zachäus tat – mit welch großartigem Erfolg!“
Klaudia Frank
„Wann habe ich mich einmal willkommen gefühlt?
Diese Frage haben wir uns selbst auf dem Klausurtag gestellt. Bei den Antworten zeigte sich, dass es wichtig war, erwartet zu werden.
Dem Erwartetwerden geht immer ein Bereitsein und eine Vorbereitung voraus.
Wir freuen uns, wenn wir mit offenen Armen begrüßt werden und umsorgt werden.
Das Nicht-Erwartetwerden kann zu Abweisung führen. Für Menschen die bereits abgewiesen wurden, birgt der erneute Weg das Risiko wieder abgewiesen zu werden, so dass ein erneuter Versuch meist unversucht bleibt.
Meist haben wir nur eine Chance Menschen in unseren Kreis aufzunehmen.
Lasst uns eng zusammenstehen, Neuankömmlinge jedoch nicht aus den Augen lassen.“
Kai Patrick Ahrens
Fotos: Christine Haas-Weidinger